Institut für Geographie

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Projektbeschreibung

Direktinvestitionen zwischen der Türkei und Deutschland - Standorte, Auswirkungen und Risiken für Unternehmen in und Investitionen aus Niedersachsen

Die Türkei hat sich im vergangenen Jahrzehnt zu einem wachstumsstarken Wirtschaftsstandort entwickelt, dessen Verflechtungen mit Deutschland zunehmend über Ausländische Direktinvestitionen (ADI) hergestellt werden. Einerseits ist Deutschland der größte ausländische Investor in der Türkei. Andererseits engagiert sich eine wachsende Zahl von türkischen Akteuren selbst als Inves-toren in Deutschland. Für beide Volkswirtschaften ist dies insofern von großer Relevanz, als ADI nicht nur wichtige Einkommens- und Beschäftigungseffekte zeitigen, sondern zugleich auch zu einem dauerhaften Technologie- und Wissenstransfer beitragen können und somit einen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten. Angesichts der aktuellen Krise der Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei sowie den verschiedenen Konfliktlagen, von denen die Türkei bedroht wird (islamistischer und linksextremistischer Terrorismus, Kurdenkonflikt, Krieg in Syrien und dem Irak) rücken jedoch zunehmend die Risiken für die deutsch-türkischen Investitionsbeziehungen in den Vordergrund. Mit einem Fokus auf Niedersachsen beschäftigt sich das Forschungsprojekt ei-nerseits mit den Mustern von ADI zwischen Deutschland und der Türkei und ihren Auswirkungen und andererseits mit den strategischen Reaktionen der Investoren auf politische und ökonomische Risiken. Es verfolgt damit das Ziel nicht nur die Direktinvestitions-Motive, -Ströme und -Muster zwischen der Türkei und Deutschland mit ihren Auswirkungen auf die jeweiligen Unternehmen zu analysieren, sondern auch die Bedeutung der Risiken und ihren Einfluss auf Unternehmensstrategien zu verstehen. Darauf aufbauend sollen sowohl ein theoretisch-konzeptioneller Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs über Globale Produktionsnetzwerke geleistet werden, als auch Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, die eine zielgenaue Förderung der Investitionen in beiden Ländern ermöglichen. Das Projekt beruht auf einer Triangulation der Analyse von Sekundärdaten sowie der Analyse von qunatitativen und qualitativen Primärdaten; so sollen in beiden Ländern umfangreiche standardisierte Unternehmensbefragungen und qualitative Interviews durchgeführt werden.