Institut für Geographie

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Forschungsprojekt BMZChinyanja

(vormals GTZChinyanja)

Seit etwa 20 Jahren ist die Forschungs- und Hilfsorganisation WorldFish in Malawi und Sambia aktiv, und versucht Kleinbauern darin zu unterstützen, Aqua-Kulturen als zusätzliche Ernährungs- und Einnahmequelle zu erschließen. Allerdings sind die Auswirkungen diesbezüglicher Aktivitäten der Kleinbauern auf den lokalen Wasserhaushalt (Teileinzugsgebiet) nur unzureichend untersucht. Aus diesem Grunde wurde das internationale Projekt GTZChinyanja ins Leben gerufen.

Das Augenmerk dieses Projektes liegt auf der Entwicklung eines agentenbasierten Modells, welches die Interaktion der Kleinbauern untereinander sowie im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt und den Anbaugewohnheiten (Fruchtfolgen) wiedergeben und simulieren soll. Eine der Annahmen ist, dass sich die räumliche und zeitliche Verteilung des Niederschlages aufgrund von Auswirkungen des Klimawandels verändert. Darauf basierend wird angenommen, dass die Kleinbauern bestimmte Anpassungsstrategien im Hinblick auf sich verändernde Niederschlagsmuster entwickeln. Unter diesen Umständen kann eine sukzessive Zunahme der Bewässerungs- und Aqua-Kultur-Landwirtschaft zu tiefgreifenden Veränderungen im Wasserdargebot des Teileinzugsgebietes führen. Als unmittelbare Folge werden Konflikte aufgrund verminderter Wasserverfügbarkeit erwartet. Entsprechende Erscheinungen wurden schon auf verschiedenen Exkursionen beobachtet.

Die Datenakquise geschieht auf verschiedenen Gebieten: Satellitendaten, GPS-Messungen, Erhebungen von dritter Seite, eigene Befragungen, Interviews und Workshops. Das multidisziplinäre Forschungsteam gliedert sich in sechs Hauptkomponenten: GIS, landwirtschaftliche Produktion, sozialökonomische Aspekte, Wasserhaushalt, partizipative Methodik und agentenbasierte Modellierung. Obwohl das Agentenmodell eine Schlüsselrolle inne hat, kann das allerdings nicht ohne die Verarbeitung und Vorbereitung räumlicher Daten durch das GIS geschehen.

Parallel zu der Entwicklung des agentenbasierten Modells werden einige Kleinbauern sowie deren Organisationen wie Fish-Farming-Clubs in einem partizipativen Prozess an der Modellentwicklung und -validierung beteiligt.

Die Rolle des USF ist die Entwicklung des Agentenmodells sowie die Koordinierung der Datenverarbeitung und der partizipativen Prozesse. Zusätzlich werden Kurse zum Modellverständnis und der Benutzung abgehalten.

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